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Rationales Denken und Emotion

Warum handeln wir, wie wir handeln?
Warum sprechen wir, was und wie wir sprechen?

Keine Handlung wird ausgeführt, solange man sie nicht auf irgendeiner Ebene seines Geistes denkt oder wünscht.

Wir glauben gewöhnlich, gute Argumente für unser Handeln zu haben. Wir finden auch jederzeit rationale Begründungen für das, was wir tun. Doch genauso wenig wie wir verstehen, warum bestimmte Gedanken in uns auftauchen, wissen wir gewöhnlich auch nicht, warum wir etwas sagen oder tun.

Rationales Denken

Alles gewohnheitsmäßige Handeln entsteht aus Bedürfnisimpulsen, gefiltert durch die individuellen emotionalen Prägungen. Diese Handlungsvorgaben steuern auch die Art und Weise, wie wir unser Handeln rational rechtfertigen. Im Allgemeinen glauben wir, gute Argumente für unser Handeln zu haben, doch es hat gewöhnlich wenig mit Vernunft, mit bewusster Analyse und Entscheidung zu tun.

Wir glauben zwar gerne, bewusst zu sein, bewusst zu überlegen und bewusst zu handeln. Doch in Wahrheit dirigieren unbewusste Vorgaben nicht nur unser Sprechen und Handeln, sondern auch unser Denken.

Solange wir mit unseren ichbezogenen Tendenzen identifiziert sind,

  • überlagern die emotional-rationalen Handlungsvorgaben die klaren Hinweise, die der losgelöste, klare Teil unseres Geistes (buddhi) übermittelt -
  • und solange wir diesen Automatismus nicht durch Achtsamkeit unterbrechen, bleiben wir in diesem Ablauf gefangen.

Voreinstellungen - Emotion - Rationalität

Unser Geist agiert auf zwei Ebenen:

  • auf den Ebenen des Unbewussten - dem vielschichtigen Bereich der Gefühle und Emotionen -
  • auf der Ebene rationaler Gedanken - dem sogenannten 'oberflächlichen' Geist (Wachbewusstsein).

Auf Basis unserer Erfahrungen bilden wir emotionale Voreinstellungen. Sie bestimmen, wie wir eine Situation bewerten und zu welchen Entscheidungen wir tendieren. Wenn wir uns auf dieser Basis für ein Handeln entscheiden, rationalisieren wir diese Voreinstellungen. Wir finden genau jene Argumente und Begründungen, die unsere emotionale Einstellung untermauern. Die Vernunft (buddhi) bleibt also ausgeblendet.

Wir sind überzeugt, dass unser Handeln gut begründet ist bzw. wir es reiflich überlegt haben. Doch so ist es nicht wirklich. Man hat nur den rationalen Geist als Werkzeug seiner Emotionen benutzt. Ein Großteil unserer logischen Gedanken ist nicht so logisch, wie wir gerne glauben.

Sich von Voreinstellungen befreien

Man muss wirklich tief in sich hineinschauen und forschen, um zu begreifen, dass das gesamte Persönlichkeitsgefüge ein Bündel von Voreinstellungen bzw. Vorurteilen ist.

Es stellt tatsächlich eine große Herausforderung dar, sich aus dem Griff festgefügter Voreinstellungen zu lösen. Dazu muss man lernen, das klare Licht der Unterscheidung (buddhi) in diese Bereiche des Geistes hereinzubringen.

Logische Schlussfolgerung

Tatsächlich logische Schlussfolgerungen ziehen bedeutet, fähig zu sein, innere Zustände wie äußere Bedingungen und Entwicklungen frei von egozentrischer Färbung zu betrachten - vom Standort in buddhi.

Dazu erforscht man eingehend alle vier Funktionen des Geistes:

  • die Prozesse der Wahrnehmung und des oberflächlichen, rationalen Denkens (manas)
  • den Ichbezug, die Fähigkeit der Identifikation (ahamkara)
  • Buddhi - die höhere Intelligenz bzw. Vernunft -
    intuitive Einsicht, Erkenntnisfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit
  • den Erinnerungsspeicher mit den vielen Schichten angesammelter Tendenzen (citta).

Damit entsteht die Grundlage, sich allmählich aus begrenzenden Identifikationen zu lösen.

(Samvid)

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bindu yoga · meditation

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